| Das Totenhaus von Tesperhude Position: 010° 27' 24" N / 53° 24' 17" O
Text auf der Hinweistafel an der Straße:
Totenhaus von Tesperhude
 Grabanlage der Bronzezeit (1450 - 1100 v. Chr.) mit insgesamt 5 Gräbern.
Für die Baumsärge einer Frau und eines Kleinkindes errichtete man vor rund 3200 Jahren eine Totenhütte (4,4 m x 3,8 m) mit 12 mächtigen Pfosten. Nach der Beisetzung wurde dieser Bau abgebrannt und über der Brandresten ein Hügel aufgeschüttet. Die Pfostenlöcher der Hütte und die Steinpackungen um die Särge sind heute noch vorhanden. Solche Totenhütten sind nördlich der Elbe selten. Es waren wohl stets Bestattungen von Frauen.
Eine überlieferung hat sich bis zur Gegenwart gehalten:
"In dissen Barg hebbt in olen Tiden grote Füer brennt".
( In diesem Berg hat in alten Zeiten ein großes Feuer gebrannt. )
Text auf der Bronzetafel beim Totenhaus:
Das Totenhaus von Tesperhude stammt aus der "mittleren Bronzezeit", dem 13. Jahrhundert vor Chr. (als der Trojanische Krieg geführt wurde u. als Moses die Israeliten nach Kanaan führte und die 10 Gebote verkündetet, 500 Jahre vor der "Ewigen Stadt" Rom).
Auf dem noch vorhandenen Feldsteinpflaster von 7 x 7 m wurde die verkleinerte Nachbildung eines damaligen Wohnhauses von 4,3 x 3,7 m Grundfläche errichtet. 12 Pfosten aus 30 cm starken Baumstämmen hielten die mit Lehm verputzten Flechtwerkwände und trugen das am Vordergiebel abgewalmte Dach. Aus dem Lehmfußboden im Hausinneren ragten zwei flache Steinmulden, worin die Eichensärge einer Frau und ihres etwa 2 Jahre alte Kindes standen.
Nach der Trauerzeremonie ist das das Totenhaus angezündet und mit einem 3 Meter hohen Erdhügel bedeckt worden.
Unmittelbar vor den Ausgrabungen im Jahre 1932 n. Chr. befragte Einheimische wußten noch:
"In dissen Barg liggt een Scheiternhupen."
- ( In diesem Berg liegt ein Scheiterhaufen. )
"In dissen Barg hebbt in olen Tiden grote Füer brennt."
- ( In diesem Berg hat in alten Zeiten ein großes Feuer gebrannt. )
Diese Kunde hat sich rund 3200 Jahre mündlich überliefert und ist die älteste zuverlässig bewiesene Sage in Mitteleuropa.
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